Der Yoga und ich… Liebe auf dem zweiten Blick. Wie die meisten, habe ich mit Yoga wegen Rückenschmerzen angefangen. Mitte zwanzig war ich da und schon gebeutelt vom Schreibtischjob. Ich kaufte mir ein kleines Yogabüchlein mit kleinen Bildchen und einfachen Anleitungen. Irgendwann traute ich mich zu einer Yogastunde im Sportverein. Das war aber nix. Der Lehrer und ich hatten nicht die gleiche Wellenlänge…. Vielleicht lags auch am Geruch der alten Turnhalle oder oder… es blieb erstmal beim Büchlein.
Zwei Jahre und drei Gehaltserhöhungen später konnte ich mir die Teilnahme in einem Fitnessstudio leisten. War dann auch echt nötig. Der Schreibtischjob machte nicht nur einen krummen Rücken, sondern auch einen unförmigen Körper.
Und irgendwo zwischen Laufband und Klimmzugstange sah ich sie!!!!! Ich weiß leider nicht mehr, wie ihr Name war. Sie passte so gar nicht in dieses Fitnessding. Diese junge, strahlende Yogalehrerin!! Sie weiß ja gar nicht, wie sehr sie mich damals inspirierte.
Ich war so neugierig, dass ich mich in den Kursraum schlich, mir eine Matte nahm und mich in der letzten Reihe, hinter einer Säule versteckt platzierte. Da war er nun, der zweite wichtige Blick! Yoga und ich wurden ein Paar. Ich fühlte mich so gut.
Von da an, wurde Yoga immer wichtiger in meinem Leben. Und wenn ich mal wegen Überstunden nicht hinkonnte, was in meinem damaligen Job oft vorkam … tat es innen drin ganz stark weh. Ich habe damals diesen Schmerz nicht verstanden. Heute weiß ich, dass es die Sehnsucht nach meinem innersten Selbst war.
Yoga machte etwas mit mir. Ich konnte mich besser bewegen und irgendwann auch Kopfstand. Aber was wichtiger war, ich habe angefangen mich wirklich zu fühlen. Ich habe eine Verbindung zu mir Selbst gefunden. Mein Herz ging mir auf. Eine Redewendung aus dem Volksmund… an ihr ist wirklich viel dran. Wenn einem das Herz aufgeht, dann ist man ganz nah dran an dem Schatz. Bloß weiter machen. Und ich machte weiter.
Heute hab ich zwar immer noch einen Schreibtischjob…. Dafür aber nicht mehr so lang. Die restliche Zeit nutze ich zum Unterrichten. Ich möchte die Leute das spüren lassen, was ich spüre, wenn ich Yoga praktiziere. Ich fühle es direkt in meinem Herzen – ein Kribbeln, Leichtigkeit, Freude… es ist wie verliebt sein… jedes Mal. Einfach ein Hammer Gefühl!